Chennai

Das ehemalige Madras blickt auf eine rund 370-jährige Stadtgeschichte zurück und ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Tamilnadu. 1996 wurde Madras in Chennai zurückbenannt.

Chennai (சென்னை) ist die sechstgrößte Stadt Indiens und gilt als das “Tor nach Südindien”. Chennai gehört zu den meistbesuchten Städten in Indien und war 2015 unter den Top-50 der beliebtesten Stadtreisezielen der Welt. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle in Chennai und Umgebung.

Die alte Hafenstadt liegt am Golf von Bengalen, an der Coromandel-Küste (Ostküste). Chennai verfügt über eine florierende Kunst- und Kulturszene und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Industrie- und IT-Standort entwickelt. Chennai ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Südindiens. 2017 wurde Chennai in das UNESCO Creative Cities Network (UCCN) aufgenommen. Die Stadt gilt als eine der am schnellsten wachsenden Städte weltweit und zählt zu einer der saubersten und sichersten Metropolen Indiens.

Das älteste Viertel von Chennai ist Georgetown im Norden der Stadt. Das Gebiet ist mit dem nahen Hafen verbunden und kann mit seinem geschäftigen Treiben als das Herz von Chennai bezeichnet werden. Georgetown liegt etwas abseits der Touristenrouten, auch wenn sich hier die wohl berühmteste Straße der Stadt befindet – die Mint Street.

Die Strände von Chennai wirken auf den ersten Blick einladend, sind aber wegen der starken Strömung entlang der Küste keine geeigneten Badestrände.

Die bekanntesten Strände von Chennai

Der rund 12 km lange Marina Beach mit seinem breiten Sandstreifen eignet sich hervorragend für ausgedehnte Strandspaziergänge. Der Sandstrand ist teilweise bis zu 300 m breit. Er zählt zu den längsten Stadtstränden der Welt und entlang des Ufers gibt es viele Gebäude aus der britischen Kolonialzeit zu sehen. Die South Beach Road führt an der Madras University, dem Senatshaus, dem Chepauk Palace (die Nawabs von Carnatica hielten hier einst ihren Hof) vorbei. Es ist der beliebteste Treffpunkt der Einheimischen, vor allem abends und am Wochenende. Zu diesen Zeiten kann es sehr überfüllt sein. Am frühen Morgen ist der Strand jedoch noch relativ ruhig. Ein Erlebnis ist es, den Sonnenaufgang vom Marina Beach aus zu genießen. Der Strand ist kein Badestrand, man kann aber immer wieder Menschen sehen, die in voller Kleidung in das Meer eintauchen.

Südlich von Marina Beach liegt der Edward Elliot’s Beach, ein vergleichsweise ruhiger Strand in der Nähe von Basant Nagar. Der Strand mit seinen beleuchteten Sandwegen und Gehwegen gilt als Nachtstrand und ist vor allem bei den einheimischen Jugendlichen sehr beliebt. Am Ende des Elliot’s Beach liegen die Velankanni Kirche und der Ashtalakshmi Tempel. An den Wochenenden kann auch dieser Strand sehr gut besucht sein.

In der Nachbarschaft von Valmiki Nagar (Thiruvanmiyur) liegt der Breezy Beach, ein kleiner und ruhiger Strand der zahlreiche Touristen aufgrund seiner frischen Brise anlockt. Er ist der beste Ort für alle, die inmitten von Chennai nach einem entspannten und ruhigen Ort mit frischer, kühler Meeresluft suchen. Der Breezy Beach gilt als sehr sauber. Rund um den Strand liegen Wohngegenden, die vor allem von Angestellten aus dem IT-Bereich bewohnt werden.

Bekannte und sehenswerte Tempel in Chennai

Chennai bietet eine Fülle an sehenswerten und faszinierenden Hindu-Tempeln. Bei einigen ist das Betreten des Tempelinneren jedoch für Touristen verboten und nur Hindus gestattet. In seltenen Fällen wird dieses Verbot jedoch konsequent durchgesetzt. Falls es doch geschehen sollte, lohnt sich oft auch die Erforschung der faszinierenden Umgebung.

Einer der ältesten und bekanntesten Tempel von Chennai ist der Kapaleeswarar Tempel (Kapaleeshwara), Mylapore. Seine Geschichte geht bis auf das 8. Jahrhundert zurück. Die heutige Struktur des Tempels wurde um 1600 angelegt. Besonders faszinierend ist das 37 Meter hohe, schwebende und unglaublich detaillierte Eingangstor (Gopuram). Im Januar/Februar findet am Kapaleeswarar Tempel das Thaipusam-Festival statt, im März das gut besuchte und farbenfrohe Arubathu Moovar Festival.

Der Karaneeswarar Tempel liegt neben dem Bahnhof von Saidapet in Chennai. Der hinduistische Tempel mit seinem 7-stöckigen Gopuram und den beiden Prakarams (geschlossene Tempelbereiche) ist Shiva gewidmet. Die beiden Hauptgottheiten des Tempels sind Shiva und die Göttin Swarnaambikai (Sakthi). Die Legende erzählt, dass Indra den Tempel aufsuchte, um Shiva anzubeten um seinen Fluch zu heilen. Besonders an Pradosham-Tagen ist der Tempel stark besucht.

Der Parthasarathy-Tempel in Tiruvallikkeni (Triplicane) gilt als der älteste Tempel in Chennai. Auch seine Ursprünge gehen auf das 8. Jahrhundert zurück. Der Tempel wird bereits in den vaishnavitischen Werken der Alwar-Heiligen erwähnt. Das Dorf Tiruvallikkeni wurde spätestens in den Aufzeichnungen von Pallava erwähnt. Das Gebäude, wie es heute aussieht, beherbergt die Schreine von Volksgottheiten wie Venkatakrishnan mit Rukmani, Balaraman, Satyaki, Anirudha, Pradyumna, Rama, Lakshmana, Barata, Sita, Shatrugna, Varadaraja und Hanuman.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Chennai

Fort St. Georg war früher auch als White Town (weiße Stadt) bekannt und liegt an der Küste des Golfes von Bengalen. Das Fort wurde einst als befestigter Stützpunkt der East India Company in Madras gegründet. Von diesem kleinen Handelsposten verbreitete sich der britische Einfluss später auf ganz Indien. Die Gründung von Fort St. George ist gleichzeitig der Beginn der neuen Stadt Madras im Jahr 1640. Mit den verstärkten Handelsaktivitäten der East India Company entwickelte sich die Region bald zu einem beliebten Handels- und Handelszentrum. Die Briten genossen die Vorherrschaft in der Region bis 1746, als die Franzosen das Fort angriffen und eroberten. Nach drei Jahren gewannen die Briten 1749 durch den Abschluss eines Vertrages mit den Franzosen die Macht zurück.

Im Inneren des Forts befindet sich heute das Fort Museum, das mit den Kanonen des Tipu Sultans geschmückt ist. Es gibt viele interessante Artefakte, die im Museum ausgestellt sind. Neben dem Museum befindet sich hier die südliche Abteilung des Archaeological Survey of India. Heute ist Fort St. George bekannt für seine exotische Sammlung von Büchern in der Bibliothek. Das Fort in seiner heutigen Form sieht eher wie eine Villa aus, weniger wie eine Festung. Hier befinden sich auch verschiedene Regierungsbüros, darunter das Gebäude, das früher die Residenz von Robert Clive war, das sogenannte Clive House. Die St. Mary’s Church, die sich im Fort befindet, ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen, die von den Briten in Indien gebaut wurde. Der höchste Fahnenmast des Landes ist hier zu sehen, seine Höhe beträgt 150 Fuß (ca. 46 Meter). Die Stange ist heute aus Metall, wurde aber ursprünglich komplett aus Teakholz gefertigt.

Foto: Jayakumar / Shutterstock.com
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Indien auf einen Blick

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