Gyeongju
Ein beliebtes Touristenziel in Südkorea ist die frühere Hauptstadt Gyeongju. Die Stadt mit ihren zahlreichen historischen Stätten liegt im Südosten des Landes, nahe der Küste des Japanischen Meeres. Im Stadtgebiet von Gyeongju liegen zahlreiche Hügel und Ausläufer des nahen Taebaek-Gebirges. Nicht weit von der Stadt entfernt befinden sich die beiden bedeutenden Industriezentren Pohang und Ulsan.
Gyeongju ist auch als „Museum ohne Dach“ bekannt und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Stadt Gyeongju (Kyongju) war für 992 Jahre die Hauptstadt des Silla-Reiches (57 v. Chr. bis 935 n. Chr.). In der Geschichte beherrschte und einte das Silla-Reich die koreanische Halbinsel bisher am längsten. Aus dieser Zeit stammen noch viele Sehenswürdigkeiten und bekannte Touristenziele in Gyeongju. Die Herrscher der Silla schmückten ihre Stadt mit vielen öffentlichen Gebäuden, Palästen, Tempeln und Festungen. Ihre Gräber befinden sich in der Umgebung der antiken Stadt. Zu den bekanntesten Attraktionen in Gyeongju gehört der Bulguksa-Tempel, die Seokguram-Grotte und Daereungwon (Grabanlage Cheonmachong).
Das Gebiet rund um Gyeongju ist bereits seit der frühen Vorgeschichte besiedelt. Ab 57 v. Chr. übernahm der Silla-Klan die Herrschaft im südöstlichen Teil der Halbinsel und machte Gyeongju (Kyongju) zur Hauptstadt. Nach einer langen Zeit der Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Königreichen und Stämmen übernahm das Silla-Reich im 7. Jahrhundert die Herrschaft. Mit Hilfe der chinesischen Tang-Dynastie etablierte das Reich seine Herrschaft über den größten Teil der koreanischen Halbinsel. Mit dem Ende des Silla-Königreichs erlebte Korea eine weitere Phase interner Konflikte. Unter koreanischer Herrschaft wurde sie erst von der Yi (Chosun)-Dynastie, die bis 1910 regierte, wieder vereint. Das Land wurde jedoch von den Japanern im späten 16. Jahrhundert und den Mandschuren im 18. Jahrhundert überfallen und verwüstet – bevor es 1910 von Japan annektiert wurde. Während dieser langen Zeit konnte Gyeongju seine städtische Identität bewahren, obwohl viele der wichtigsten Gebäude zerstört oder abgerissen wurden.
Bulguksa-Tempel: Der Mahayana-Buddhismus verbreitete sich im Laufe des 7. Jahrhunderts von China nach Korea und wurde vom Königreich Silla übernommen. Der Berg Namsan, der von den bestehenden Kulten Koreas verehrt worden war, wurde zu einem heiligen buddhistischen Berg. Viele herausragende Architekten und Handwerker der damaligen Zeit bauten Tempel, Schreine und Klöster rund um den Berg.