Wat Pho
Der buddhistische Tempel Wat Pho (วัดโพธิ์) im Phra Nakhon Distrikt im Zentrum von Bangkok liegt in unmittelbarer Nähe des Großen Königspalastes. Die große Tempelanlage ist auch bekannt als der „Tempel des liegenden Buddha“. Neben seiner Schönheit ist der Tempel vor allem auch dafür bekannt, dass dort die erste thailändische Massage-Schule gegründet wurde. Der offizielle Name des Tempels lautet Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhalaram Ratchaworamamahawihan.
1700 wurde während der Herrschaft von König Phetracha der erste Tempel an dieser Stelle erbaut – Wat Phodharam. Der Tempel war ein Zentrum für den Unterricht in der traditionellen thailändischen Medizin. Im Inneren des Tempels befanden sich Statuen, die Yogastellungen darstellten.
In den ersten Jahren der Herrschaft von Rama I., ab 1788, begannen massive Renovierungen am Tempel, der ab nun Wat Pho genannt wurde. Während der Herrschaft von Rama III. wurde der Tempel erweitert und restauriert. Dabei wurden 1360 Tafeln mit Inschriften von Texten über traditionelle Medizinlehren und buddhistische Lehren angebracht. Diese Tafeln wurden am 21. Februar 2008 von der UNESCO für ihren Beitrag zur Erhaltung der traditionellen Kultur ausgezeichnet. 1955 wurde die Thai School of Massage and Traditional Medicine gegründet. Sie gilt bis heute als die renommierteste und angesehenste Schule im Königreich Thailand.
Wat Pho ist eines der ältesten und größten Wats in Bangkok. Der Tempel nimmt eine Fläche von 80.000 m² ein und zeigt mehr als 1.000 Bilder und Statuen von Buddha. Einer der größten und berühmtesten Buddhas ist der liegende Buddha Phra Buddhasaiyas (พระพุทธไสยาสน์).
Der „Tempel des liegenden Buddha“ befindet sich am nördlichen Ende der Anlage, in der Nähe des Eingangs. Hier liegt die imposante Buddhastatue. Der Koloss ist 46 m lang und 15 m hoch. Der Körper ist mit Gold bedeckt, die Augen und Füße sind mit Perlmutt verziert, und auf den Sohlen der Füße sind 108 Inschriften dargestellt, die mit Muscheln im chinesischen und indischen Stil verziert sind. Die Wände der Halle sind mit Fresken mit Szenen aus den historischen Annalen Ceylons und Porträts von Buddha-Jüngern versehen.
Im Außenhof ließ Rama III. 24 kleinen Hügel bauen und auf jeden ließ er eine andere dekorative Pflanze pflanzen. Auf dem größten dieser kleinen Hügel, dem Mikasawan-Park, wurde eine heilige Feige gepflanzt. Dabei wurde ein Schnitt aus dem ursprünglichen Bodhi-Baum verwendet, unter dem Buddha die Erleuchtung bekam.
Es gibt auch Freskenpavillons im Freien (Rai-Saal), ein Museum, eine Bibliothek (Phra Mondob), einen Pavillon für Meditation und Lernen aus dem ursprünglichen Wat Phodharam (Karn Parien-Saal), einen großen Park mit seltenen Pflanzen, einen Pavillon im chinesischen Stil (Missakawan-Park) und einen Hügel mit Pflanzen, die der siamesischen Tradition verbunden sind. Neben den riesigen Wächtern gibt es viele weitere Statuen chinesischen Ursprungs, unter anderem vier Darstellungen von Marco Polo.
Der Wat-Pho-Komplex besteht aus zwei eingezäunten Bereichen, die durch die Soi (Nebenstraße) Chetuphon voneinander getrennt sind. Der nördliche Bereich ist der heilige, in dem sich die Tempel und die Massageschule befinden. Der südliche Teil ist eine reine Wohngegend mit Kloster für die Mönche und einer Schule.